Die erste Tagen mit Ihrem neuen Baby
Die Zeit im Wochenbett umfasst im engeren Sinne die ersten 10 Tage nach der Geburt. Das Baby ist dann noch winzig klein. Aber jeder, der schon einmal miterleben durfte, wie ein Kind heranwächst, weiß, wie wahnsinnig schnell die Kleinen groß werden. Alles ist neu, insbesondere beim ersten Kind. Aber auch alle weiteren Kinder sind etwas ganz Besonderes; denn jedes Kind ist einzigartig. Ihr Leben verändert sich jetzt durch die ständige Versorgung des Kindes, und diese neue Situation ist zunächst einmal gewöhnungsbedürftig.
DAS BABY
Die ersten Tage mit Ihrem neuen Baby sind etwas ganz Besonderes. Hoffentlich ist die Geburt problemlos verlaufen und müssen Mutter und Kind nicht im Krankenhaus bleiben. Es wird in jedem Fall eine Eingewöhnungszeit sein – für Sie als Eltern und auch für das Baby. Das gerade erst geborene Kind wird von vielen neuen Eindrücken überschüttet – und all das direkt nach der Geburt, die nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Baby schwer sein kann. Es ist daher ganz normal, dass Babys in den ersten Lebenstagen häufig schreien.
Andererseits schläft so ein kleines Wesen natürlich auch sehr viel. Die Tage bestehen vor allem aus essen und schlafen. Zwischendurch ein bisschen gebadet und angekleidet werden und kuschlig bei Papa und Mama im Arm liegen. Das Baby erkennt seine Mutter bereits am Geruch und an der Stimme. Wenn Ihr Baby unruhig ist, sollten Sie ihm ein T-Shirt ins Bett legen, das Sie vorher getragen haben: Das riecht schön vertraut!
Wenn dies Ihr erstes Baby ist, werden Sie sich wahrscheinlich häufig fragen, was Sie jetzt genau machen müssen und werden Sie wahrscheinlich alle paar Minuten zur Kinderwiege rennen, um zu kontrollieren, ob auch alles in Ordnung ist. Diese anfängliche Unsicherheit ist ganz normal, denn schließlich ist alles neu für Sie und ist Ihr Baby nicht mit Gebrauchsanleitung zur Welt gekommen. Obschon Sie von der Hebammenhilfe, aus Büchern oder aus dem Internet einige nützliche Tipps bekommen können, bleibt all das Theorie, und außerdem ist jedes Kind anders. Selbst beim zweiten oder dritten Kind ist alles häufig wieder ganz neu und dauert es ein paar Wochen, bis Sie das Baby kennengelernt haben und Sie sich z.B. wieder die nötige Fingerfertigkeit zu eigen gemacht haben, um die winzigen Säuglingswindeln zu wechseln.
Gehen Sie alles ganz gelassen an, denn ehe Sie sich versehen, haben Sie und Ihr Baby sich schon aneinander gewöhnt! Nach wenigen Wochen können Sie das ‚Hungergeschrei‘ perfekt vom ‚Müdigkeitsgeschrei‘ und ‚Schmerzgeschrei‘ unterscheiden, sind Sie im Schlaf in der Lage, das Kind zu baden und werden Sie gar nicht mehr verstehen, warum Ihnen am Anfang alles so kompliziert vorkam.
GEWICHT
Ein ausgetragenes Baby wiegt bei der Geburt meist ca. 2,5 bis 4,5 Kilo. In der ersten Lebenswoche verliert das Baby Gewicht. Dieser Gewichtsverlust kann bis zu 10 Prozent des Gewichts bei der Geburt betragen. Nach der ersten Lebenswoche nimmt das Baby kontinuierlich zu.
HAUT
Die Haut des Neugeborenen muss sich noch nicht unbedingt samtweich anfühlen, wie richtige Babyhaut. Manche Babys behalten noch eine Zeitlang Reste der fetten Vernixschicht, die das Baby als Schutzschicht in der Gebärmutter umhüllt, andere Babys haben in der Zeit kurz nach der Geburt eine ausgetrocknete und schuppige Haut. Auch diese Probleme verschwinden im Laufe der Zeit von selbst. Baden Sie Ihr Baby alle zwei Tage, aber gehen Sie dabei sparsam mit Seife oder Cremeseife um.
Ein Geburtsfleck, auch Angiom genannt, kommt bei einem von 10 Babys vor. Dieser sieht aus wie ein roter oder brauner Fleck auf der Haut. Nicht gerade hübsch anzusehen, aber i.d.R. sind solche Flecken unproblematisch und verschwinden von selbst wieder. Sie sollten den Fleck jedoch sicherheitshalber von einem Arzt beobachten lassen.
HAAR
Der Haarwuchs ist von Baby zu Baby unterschiedlich. Vor allem Babys mit dunkler Hautfarbe haben häufig sehr dichtes Haar, aber auch manche helle Typen mit blonden Haaren haben kurz nach der Geburt einen ansehnlichen Schopf. Dieses „Nesthaar“ fällt i.d.R. wieder aus. Innerhalb der nächsten Wochen wird es dünner und bildet sich ein kahler Fleck am Hinterkopf, dort wo das Baby auf dem Kissen aufliegt. Nach einigen Monaten beginnt das Haar wieder zu wachsen, auch bei solchen Babys, die kahl zur Welt gekommen sind. Schauen Sie sich mal um, Kinder im Alter von einem Jahr haben beinahe immer einen hübschen Haarschopf.
SINNE
Neugeborene sind in der Lage, ihre Mutter an der Stimme zu erkennen, aber auch an der Sprache, die sie spricht. Direkt nach der Geburt können Babys alle Laute voneinander unterscheiden, die in menschlicher Sprache vorkommen. Diese Fähigkeit geht jedoch schnell verloren, nach einem Jahr erkennt das Baby nur noch die Laute, die in der eigenen Muttersprache vorkommen.
Das Baby verfügt über eine Reihe von Reflexen. Diese werden vom Arzt bzw. der Hebamme in den ersten Minuten nach der Geburt überprüft.
GESCHWOLLENE BRÜSTE ODER BLUTVERLUST
Manche Babys haben in den ersten Monaten nach der Geburt noch etwas geschwollene Brüste oder kleine Pickel auf der Haut. Weibliche Babys verlieren manchmal Blut aus der Vagina. Nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssen, das geht von selbst vorbei. Schuld an solchen Phänomenen sind die mütterlichen Hormone, die über den Blutkreislauf auch im Körper des Babys gelandet sind. Nach der Geburt hört die Hormonzufuhr auf, was mitunter zu einer solchen Pseudo-Menstruation führen kann.
GELBSUCHT
Etwa drei Tage nach der Geburt bekommen manche Babys eine gelbe Hautfarbe. Das kommt dadurch, dass die Leber eines neugeborenen Kindes noch nicht reif genug ist, um Bilirubin aus dem Blut abzubauen. Die Konzentration von Bilirubin im Blut wird dann zu hoch, wodurch das Baby gelb aussieht. Ein bisschen gelb ist normal, aber wenn Ihr Kind sehr gelb wird, müssen Sie sich an Ihren Kinderarzt wenden.
BESUCH AM WOCHENBETT
Sie sollten diese Zeit auf jeden Fall genießen. Ruhen Sie sich jetzt, wo Sie noch genügend Hilfe bekommen, so gut wie möglich aus.
ABSPRACHEN
Treffen Sie deutliche Absprachen für Besucher. Sie sollten mit Ihrem Partner auch vorab darüber sprechen, wer wann einen Besuch am Wochenbett abstatten kommt und wie lange der Besuch bleiben darf. Wenn Ihr Besuch zu lange bleibt, sollten Sie auch nicht zögern, ihn darauf hinzuweisen, dass ein Besuch am Wochenbett höchstens 1 bis 2 Stunden dauern sollte. Es wird Ihnen keiner übel nehmen, dass Sie jetzt gut für sich selbst sorgen. Am einfachsten ist es, wenn Sie vorab feste Besuchszeiten festlegen, sodass Ihr Tagesrythmus nicht durch jeden Besuch durcheinander gerät. Versuchen Sie vor allem, sich so häufig wie möglich auszuruhen, halten Sie einen Mittagsschlaf, und gehen Sie abends nicht zu spät ins Bett. Denn Sie müssen ohnehin damit rechnen, mehrmals in der Nacht wieder aufzustehen zu müssen, wenn Ihr hungriges Baby schreit.
GEBURTSFEST
Es gibt auch die Möglichkeit, ein Geburtsfest zu veranstalten. Laden Sie Ihre Freunde ein paar Wochen nach der Geburt Ihres Kindes ein, wenn Sie selbst wieder ein bisschen zu Kräften gekommen sind. Sie können ein solches Fest bei sich zu Hause veranstalten oder aber irgendwo einen Tisch reservieren lassen. Bei einem solchen Geburtsfest geben Sie Ihrem gesamten Freundeskreis die Möglichkeit, Ihr Baby gebührend zu bewundern, ohne jeden Tag Besuch empfangen und hierfür Vorbereitungen treffen zu müssen. Sie können die Einladung zum Geburtsfest gemeinsam mit den Geburtskarten verschicken, eventuell auf einem separaten Einlegeblatt, wenn Sie nicht gleich jeden einladen möchten.